Ich liebe es am Wochenende die Wohnung sauber zu machen, ordentlich zu lüften und dann frische Blumen aufzustellen. Ein Strauß, der mir das Sonntagsfrühstück versüßt und mich die ganze Woche glücklich macht – ein besonderer Farbklecks. Da kann man sich vorstellen, wie traurig ich erst mal war, das Schnittblumen nicht nur schnell vergehen, sondern auch noch extrem unnachhaltig sind. Deshalb möchte ich meine Recherchen und Alternativen zum Thema „Nachhaltige Schnittblumen“ mit euch teilen. Denn wer möchte nicht, dass der Blumenstrauß ein blütenreines Vergnügen mit guter CO2 Bilanz wird.
Die Probleme von Schnittblumen
- schlechte Anbaubedingungen wie Monokulturen
- Verstörung der Bodenqualität
- hoher Wasserverbrauch
- giftige Pestizide, Herbizide, Fungizide, Dünger und Pflanzenschutzmittel
- schlechte Arbeitsbedingungen
- niedrige Arbeitslöhne
- lange Transportwege (zwischen 80 bis 90% der Schnittblumen die in Deutschland verkauft werden sind importiert)
Meine Lösungen
Bio-Blumen
Es ist bei einigen Blumensorten zwar nicht möglich Bio-Saatgut zu bekommen, aber die Anbaubedingungen und alles drumherum kann trotzdem nach bestem Wissen und Gewissen ablaufen.
- es wird ohne synthetische Pestizide gearbeitet
- die Blumen tragen ein Bio-Siegel im besten Fall Demeter oder Bioland
- die Blumen werden im Freiland oder in Gewächshäusern mit organischen Düngern wie zum Beispiel Horn, Kompost oder Schafwolle angebaut
- es werden keine mineralische Dünger, Herbizide oder chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verwendet
- als Stärkungsmittel werden pflanzliche Kräuterauszüge, homöopathische Präparate, Gesteinsmehle oder ein Mix genutzt
- Gegen Schädlinge werden zulässige Pflanzenschutzmittel wie Kaliseife, Nützlinge, Raubmilben, Marienkäfer und Schlupfwespen eingesetzt
Fairtrade-Blumen
Hier werden die Blumen nach klaren ökologischen und sozialen Standards gezüchtet. Die Blumen kommen allerdings von Fairtrade-Farmen aus Kenia, Äthiopien, Tansania, Uganda, Simbabwe, Ecuador, El Salvador, Sri Lanka und Costa Rica. Aber die Menschen sind auf die Arbeit auf den Blumenfarmen angewiesen.
Fairtrade möchte die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten, mit festen Arbeitsverträgen, existenzsichernder Löhnen, Mutterschutz, klare Arbeitszeitregelungen, Schutzkleidung und vielem mehr, verbessern.
Die Umwelt wird beachtet. Es gibt wassersparende Bewässerung, Kläranlagen, Kompost- und Müllmanagement.
Slowflowers
Wie der Begriff schon sagt wachsen die Blumen bei diesem Prinzip einfach langsamer. Es wird auf Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit geachtet. Themen wie Permakultur und Kompost spielen eine große Rolle. Es wird versucht möglichst in Kreisläufen zu wirtschaften.
- keine Pestizide, Herbizide und Fungizide
- düngen nur mit organischem Material
- kein Einsatz von genmanipulierten Pflanzen
- Saatgut biologischen Ursprungs (wenn möglich)
- verpacken möglichst ohne Einmal-Plastik
- keine Steckmasse
- mit Rücksicht auf die Böden
- sorgsamer Wasserverbrauch
In Deutschland gibt es die „Slowflower Bewegung“. Sie setzten sich für Transparenz und Vertrauen im nachhaltigen Schnittblumenanbau ein.
Ich finde diesen Zusammenschluss eine sehr schöne Idee.
Und das Beste daran ist, dass die Blumen oft sogar günstiger sind.
Blumen vom Feld
Auf dem Feld um die Ecke beim Bauern findet man auch immer schöne saisonale und regionale Blumen zum selber pflücken. Man unterstützt damit den regionalen Bauern, ob die Blumen konventionell behandelt werden muss man in der Regel erfragen. Ganz nebenbei sind diese Felder aber auch sehr beliebt bei den Bienen.
Trockenblumen
Ich finde Trockenblumen sind etwas ganz Besonderes. Ich liebe es das ganze Jahre durch die Welt zu laufen und mir Schönes von verblüten Blumen mitzunehmen. Da findet man die wunderbarsten Formen, die einen Strauß ganz besonders machen. Und warum nicht mal die frischen Blumen am Ende einfach trocknen und zu einem neuen Strauß kombinieren. Meine Favoriten sind Strohblumen, Mohnkapseln, Strandflieder, verschiedene Gräser und Disteln. Wenn man den Strauß nicht in die Sonne stellt, dann hat man ewig etwas davon.
Wildblumen
Wenn man loszieht um sich einen wilden Strauß in der Natur zu sammeln, dann sollte man ein paar Dinge beachten. Bitte die Blumen immer mit einem Messer ernten. Auf keinen Fall geschützte Pflanzen pflücken, wenn man sich nicht sicher ist, dann auf jeden Fall stehen lassen. Und immer nur nehmen was man auch wirklich braucht. Außerdem von jeder Pflanze immer nur etwas nehmen, nie die ganze Pflanze ernten.
Auf Blumen aus beheizten Gewächshäusern sollte man lieber verzichten.
Und wer die Möglichkeit hat, sollte auch unbedingt mal über ein eigenes Blumenbeet nachdenken. Es ist einfach wunderbar, wenn man seine eigenen Blumen wachsen sieht, aber dafür benötigt man auch Platz und Zeit.
Ich hoffe mein Beitrag zu „Nachhaltige Schnittblumen“ hilft euch weiter. Mir liegt das Thema sehr am Herzen. Falls ihr noch mehr Tipps und Anregungen habt, wie immer, gerne her damit.
Tipp:
Ich persönliche finde ja auch Papierblumen sehr entzückend. Da findet man auch wahre Schönheiten. Allerdings muss man so etwas auch erst mal finden, da sind ja wahre Künstler*innen am Werk.
Ich möchte euch zu dem Thema die Folge 9 „SlowFlowers“ vom Podcast Fairquatscht meiner Freundin Marisa empfehlen. Zum Anhören hier entlang.
Schau dir doch auch gerne mal meinen Beitrag zum Thema Nachhaltige Kerzen an.
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