Gastbeitrag von Isabel Henseler
Als Andrea mich gefragt hat, ob ich einen Gastbeitrag zu Aromatherapie allgemein auf ihrem Blog schreiben möchte, habe ich mich sehr gefreut, dass ich über mein Herzensthema schreiben darf.
Ich bin Isabel, Mama, Kinderkrankenschwester, Aromapraktikerin und befinde mich in der Ausbildung zur Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Kindernaturheilkunde.
Über 10 Jahre habe ich als Kinderkrankenschwester in einer Kinderklinik und in der ambulanten Kinderintensivpflege mit beatmeten Kindern gearbeitet, und liebe es die klassische Schulmedizin mit der Kindernaturheilkunde und der Aromapflege zu verknüpfen.
Meine Mission sehe ich darin Familien zu inspirieren, zu befähigen und zu begleiten, die Verantwortung für ihre natürliche Gesundheit zu übernehmen. Es macht mich besonders dankbar, dass ich mit ätherischen Ölen aufwachsen durfte. Ich habe diese „duften Essenzen“ im Erwachsenwerden etwas aus den Augen verloren aber in meiner ersten Schwangerschaft 2014 sind sie wieder unglaublich bedeutungsvoll für mich geworden.
Tatsächlich kenne ich also schon über 30 Jahre ätherische Öle und seit 7 Jahren arbeite ich nun intensiv mit ihnen. Lass uns zusammen schauen, was ätherische Öle sind, wie du sie anwenden kannst und worauf du achten solltest, wenn du Kinder hast.
Was sind ätherische Öle eigentlich?
Ätherische Öle sind aromatische, hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die sorgfältig durch Dampfdestillation, Kaltpressung oder Harzanzapfung gewonnen werden. Ätherische Öle gelangen schnell beim Hautkontakt oder beim Einatmen in den Blutkreislauf und das Gewebe. Nach wenigen Minuten finden wir diese Duftmoleküle im Blut, wo sie schließlich verstoffwechselt werden. Nach ein paar Stunden werden diese dann wieder ausgeschieden. Wenn also z.B. ätherische Öle in unsere Blutbahn gelangen, lohnt es sich auf eine gute Bio Qualität des Öls zu achten! Ätherische Öle werden über unsere Haut und Nasenschleimhaut aufgenommen und wirken über unser Riechsystem. Nach der Aromatherapie üben Düfte Einfluss auf die Gefühle, das vegetative Nervensystem, die Hormon-Produktion oder das Immunsystem aus. Wenn wir uns die chemischen Reaktionen bei der Destillation anschauen, finden wir einen hochkomplexen Vorgang. Ich möchte hier nur so viel dazu schreiben: die Dampfdestillation bewirkt die Entstehung teils neuer Stoffe, welche in den Pflanzen, welche destilliert werden, nicht enthalten sind, aber unserem Körper einen positiven Nutzen bringen. Ätherische Öle sind Produkte aus der Natur, welche durch Technik zu unserem Wohlbefinden gewonnen werden.
Wie verwendet man ätherische Öle?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um ätherische Öle sicher anzuwenden. Du kannst ätherische Öle zur Raumbeduftung nutzen und damit das Raumklima verbessern, da die Luft gereinigt wird.
Zur Raumbeduftung stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Aromalampe/ Ultraschalldiffuser/ Aroma Stream/ Duftstein/ Aromavernebler/ Thermoduftgerät oder eine Raumspray. Du kannst ätherische Öle auch auf Aromaschmuck anwenden und so den Duft immer bei dir tragen.
Das Inhalieren eines ätherischen Öls am offenen Ölfläschchen und an einem Inhalationsstift sind eine wunderbare Möglichkeit für kurze Pausen im Alltag oder für Situationen, wo du besondere Unterstützung benötigst.
Dann haben wir noch die Möglichkeit, ätherische Öle verdünnt auf die Haut aufzutragen, als Körperpflege oder für eine Massage oder zum Beispiel nach einem reichhaltigen Essen könntest du dir eine Ölmischung machen, welche deine Verdauung unterstützt und damit deinen Bauch reinreiben.
Der Geruchssinn
Wenn ein Baby im Mutterleib entsteht, dann bilden sich nach und nach alle Organe, Nerven und so weiter. Es ist sehr spannend zu sehen, dass sich der Geruchssinn im Mutterleib mit als erstes entwickelt, somit wissen wir, dass das Ungeborene schon wenige Zeit nach der Entstehung im Uterus Gerüche wahrnehmen kann.
Sehr wichtig zu wissen ist auch, dass der Geruchssinn bei Babys nach der Geburt bis etwa zum dritten Lebensmonat am stärksten ausgeprägt ist (das erklärt auch, warum wir da besonders achtsam sein sollten, um die kleinen Nasen nicht zu überfordern) und dann bis zum Kleinkindalter schwächer wird und sich im Wachstum nochmal verstärkt. Der Geruchssinn erreicht bis zum ca. 35 Lebensjahr seinen Höhepunkt. Es ist wissenschaftlich bekannt, dass der Geruchssinn zum Lebensende wieder schwächer wird.
Ätherische Öle und Kinder?
Immer wieder lese ich in den verschiedenen Foren, dass von ätherischen Ölen bei Babys und Kleinkindern dringend abgeraten wird. Das ist leider nicht richtig. Auch bei Babys und Kleinkindern können ätherische Öle verwendet werden. Entscheidend dabei ist, welche Öle man verwendet und welche Qualität die Öle haben.
Außerdem spielt die Konzentration des Öls eine sehr wichtige Rolle. Also du siehst, das richtige Öl, in bester Qualität und der richtigen Dosierung wird deinem Baby und Kleinkind helfen gesund zu werden und keinen Schaden anrichten. Bitte übernimm hier die Verantwortung und prüfe die Öle, die du verwendest. Stark verdünnt, können ätherische Öle je nachdem welches Öl genutzt werden soll, schon ab dem 3ten bis 6ten Lebensmonat angewendet werden.
Hier gilt unbedingt ein achtsamer Umgang. Bei Babys und Kleinkindern sollte ein ätherisches Öl mit einem Pflanzenöl verdünnt werden.
Dazu für Babys ab ca. 6 Monaten: ca. 1-2 Tropfen ätherisches Öl in 20ml Pflanzenöl lösen.
Für Kinder ab 2 Jahren: 3-4 Tropfen ätherisches Öl in 20ml Pflanzenöl mischen.
Für Kinder ab 5 Jahren: 4-5 Tropfen ätherisches Öl in 20ml Pflanzenöl mischen.
Als Pflanzenöl eignet sich z.B. Mandelöl oder Jojobaöl. Grundsätzlich gilt, je jünger das Kind, desto weniger ätherische Öle verwenden. Bei Säuglingen generell lieber sparsam verwenden. Hier gilt der Satz „Manchmal ist weniger mehr“. Achte bitte immer darauf, ob dein Baby/Kleinkind Hautreizungen vom Öl entwickelt. Die Haut der Babys und Kleinkinder ist viel empfindlicher und daher ist darauf zu achten, dass sich keine Allergien entwickeln.
WICHTIG:
Babys und Kleinkindern dürfen nicht mit Menthol, Eukalyptus oder Kampfer in Kontakt kommen. Bitte vermeide Produkte, in denen diese Inhaltsstoffe vorkommen. Diese ätherischen Öle können zu akuter Atemnot führen, da sie zu stark reizend auf die sensiblen Atemwege wirken. Vermeide ätherische Öle im Gesicht deines Babys, die Füße eignen sich aber wunderbar für eine Massage und Babys lieben auch eine schöne Bauchmassage.
Geeignete ätherische Öle für Kinder:
Babys: Lavendel fein, Mandarine rot, Rose, Benzoe Siam, römische Kamille, Ho-Holz, Anis, Fenchel süß, Kreuzkümmel, Manuka und Neroli.
Kleinkinder: Cajeput, Eukalyptus staigeriana, Atlaszeder, Immortelle, Cistrose, Mauka, Thymian Ct. Linalool, Angelikawurzel, Bergamotte, Bergamotteminze, Grapefruit, Myrte, Niaouli, Orange, Palmarosa und Vanille.
Schulkinder: Pfefferminze, Bergamotte, Eukalyptus globus und Eukalyptus citriodora, Lemongrass, Melisse, Mimose, Patchouli, Rosengeranie, Rosmarin verbenon und Tonka.
Ich hoffe, dass dieser kleine Ausflug in die Aromatherapie allgemein und in die Welt der ätherischen Öle für dich und deine Familie zur Bereicherung wird. Wenn du Fragen hast zu dem Thema, freu ich mich, wenn du mir eine E-Mail schreibst. Ich wünsche dir einen duften Start in die Welt der Aromen und viel Entspannung gerade für diese Zeit.
Dufte Grüße Isabel
Isabel Henseler
Kinderkrankenschwester und zertifizierte Aromapraktikerin
Ausbildung zur Heilpraktikerin
Kindergesundheits- & Aromaberaterin
www.isabel-henseler.de
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Schau dir auch gerne die Beträge zu den ätherischen Ölen Lavendel, Teebaum, Zitrone und Orange an.
Es folgen Stück für Stück mehr Beiträge zu weiteren Ölen.
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